4 Seglertypen und ein Mitfahrer

Alle werden sie mit Wind und Wetter konfrontiert und für alle ist Segeln eine Leidenschaft – doch für jeden auf andere Weise. Die feinen Unterschiede und was unbedarfte Mitfahrer erwartet.

Der Genusssegler

Für den Genusssegler ist es nicht so wichtig, schnell von einem Ort zum anderen zu kommen. Er hat zwar nichts dagegen, auch bei stärkerem Wind und weniger gutem Wetter anzupacken, aber für ihn ist der Weg das Ziel und das unterbricht er gerne für gemütliche Buchten und interessante Orte. Sobald er das Boot betritt, ist er raus aus dem Alltag. Er genießt das einfache Leben an Bord, ist aber natürlich trotzdem gut ausgestattet. Denn hier bekocht er gerne seine Gäste, ist vorbereitet auf jegliche Wassersportaktivität oder lässt sich bei einem guten Buch vom Wellengang in die Entspannung schaukeln. Er ist der Camper unter den Seglern und liebt es, in Buchten zu übernachten. Doch er bleibt nicht faul an Bord. Je nach Interesse will er mit dir die Kulturstätten der Küste kennenlernen, in die Kulinarik des Landes eintauchen, zum Vulkan hochwandern oder jeden Tag eine andere Insel erkunden. Den Abend beschließt er an Bord mit einem Weinchen bei Sonnenuntergang.

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Der Sportsegler

Der Sportsegler sucht den Wind, auch wenn die Sonne hinter den Wolken bleibt. Ihn reizt die körperliche und geistige Arbeit, die sich an Bord bietet. Er wächst in der Reibung mit den Naturelementen und sucht Reviere, die ihn aus seiner Komfortzone locken, Hauptsache hier herrscht keine Flaute. Er hat mitunter Freude am Wettstreit mit gleichgesinnten Seglern und fährt auch gerne mal bei einer Regatta mit. Es blitzt kurz panisch in seinen Augen auf, wenn er dich mit deinen beiden großen Schalenkoffern am Hafen stehen sieht, denn er lebt puristisch, seine Yacht muss leicht sein. Aber schließlich schätzt er dich doch als beweglichen Ballast beim Gewichtstrimm.
Bei ihm musst du dich zwar auf dem Sonnendeck festhalten, aber Abenteuer und Adrenalin sind garantiert, denn mit ihm kannst du den Puls der Geschwindigkeit fühlen und in der Krängung mit der Wange das Meer berühren. Und sollte doch mal was passieren, keine Sorge, Hilfe ist schnell geholt, denn sein natürliches Habitat ist nahe der Küste.

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Der Blauwassersegler

Wenn man dem Blauwassersegler eine Nachricht schickt und sie kommt nicht an, weiß man, dass er wieder fernab auf Törn ist. Das Schiff ist sein Zuhause, als Robinson Crusoe bewegt er sich auf seiner schwimmenden Insel durch die Weltmeere. Er kennt das Bild, wenn in alle Himmelsrichtungen nur noch Blau- oder Grautöne von Himmel und Meer zu sehen sind. Mit dem Geist des Entdeckers interessiert ihn, was wohl hinter dem Horizont liegt, und er erreicht Orte und Inseln, von denen Reisebüros noch nie gehört haben. Mit seiner Erfahrung bringt er dich sicher durch den Sturm und hat Lösungen und Workarounds für alle erdenklichen Ausfälle an Bord. Als Mitfahrer solltest du allerdings seefest und nicht anspruchsvoll sein, denn der nächste Hafen kann länger auf sich warten lassen, als du denkst.

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Der Partysegler

Dieser Segler ist vorwiegend jüngeren Datums und kündigt sich schon durch laute Musik in der nächsten Bucht an. Um die Feiercrew bei Laune zu halten zählen leistungsstarke Bordboxen. Er schätzt die lässige Atmosphäre auf dem Segelboot. Mitfahrer können bei ihm immer auf ein Glas Sekt in der Hand hoffen und tagsüber auf dem Sonnendeck chillen. Schlafen, Sonnen, Essen, Schwimmen, ein bisschen Wassersport, schwupps, schon ist es wieder Zeit für Party. Dafür ist er gern in Gesellschaft und sehr kontaktfreudig. Abends gibt er Vollgas, um am späten Vormittag dann verkatert am Steuer zu stehen – mit dem nächsten Ziel vor halbgeöffneten Augen: der neuen Location.

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Der Mitfahrer

Für den Mitfahrer ist das Segeln ein Event: endlich keine Verantwortung, einfach relaxen an Deck, die Beine über der Bordkante baumeln lassen, ins glitzernde Wasser schauen, tief einatmen, dieses Gefühl von Freiheit, schnell ein Selfie – was? Segel einholen? Welches Seil? Eben war das Sonnendeck noch die Entspannungszone, jetzt soll er dort arbeiten? Ist doch Urlaub.
Wieder zuhause wird er von diesem Abenteuer berichten, Hunderte Fotos und Videos von Traumstränden und Sonnenuntergängen zeigen, begeistert vom Lifestyle an Bord. Das war nicht nur Urlaub, sondern voller Einsatz! Und die tolle Crew, mit der man abends auch feiern konnte. Die Erfahrung hat ihn verändert. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.

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