Törnbericht Mitteldalmatien: Familientörn ab Solta nach Brač und Hvar

Wer: Dirk Kommol und Familie mit befreundeter Familie
Crewgröße: 8 Personen
Wann: 1 Woche vom 13.09. bis 20.09.25 
  Route: Šolta  – Brač – Stari Grad (Hvar) – Taršče Bay – Südwestküste von Hvar – Šolta
Level: Buchtenhopping (leicht bis mittel)
Segelstil: Entspannung 
Wetter: Überwiegend sonnig mit keinen bis mittleren Winden

Vorwort

Für unseren diesjährigen Segelurlaub wollten wir einen entspannten Familientörn unternehmen. Mit vier Kleinkindern an Bord (zwischen 12 Monaten und 5 Jahren) war es uns wichtig, lediglich kurze Etappen zu segeln, gut geschützte Buchten zu finden und ausreichend Zeit fürs Baden und Spielen zu haben. Wir entschieden uns für eine Lagoon 40. Das Platzangebot auf dem Katamaran eignet sich aus unserer Sicht ideal für Familien. 

Um die Reise entspannt zu beginnen, reisten wir bereits drei Tage vor der Bootsübernahme an und verbrachten die Tage in Rijeka. Somit hatten wir für den Samstag nur eine Anreise von gut 4 Stunden zum Fähranleger nach Split.

13. September – Anreise und Übernahme auf Šolta

Nach dem Frühstück packten wir am Samstagvormittag unsere Sachen und machten uns auf den Weg nach Split. Wir hielten noch kurz am örtlichen Supermarkt und kauften alle haltbaren Lebensmittel ein. Die Fahrt war angenehm und wir erreichten den Fährhafen in Split gegen 14:30 Uhr. Zuvor hielten wir noch bei Konzum und kauften alle frischen Lebensmittel ein. Die Abfahrt der Fähre war für 16:30 Uhr vorgesehen. Für vier Erwachsene, vier Kinder und unseren VW-Bus zahlten wir 49 Euro pro Weg. Die Fähre nach Šolta buchten wir vorab online.

Da wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt hatten, nutzten wir den kleinen Strand direkt neben dem Anleger. Dort konnten die Kinder im flachen Wasser spielen und sich etwas austoben. Im Café Žbirac saßen wir gemütlich beisammen. Der direkt angrenzende Spielplatz bietet zusätzliche Aktivitäten. Für Familien ein toller Ort zum Verweilen.

Anschließend ging es mit der Fähre hinüber nach Šolta. Die Überfahrt dauerte etwa eine Stunde und war für die Kinder ein kleines Abenteuer. Bei ausgelassener Stimmung saßen wir an Deck und beobachteten das Meer.

Auf Šolta angekommen, lag das Büro des Vercharterers nur wenige Schritte vom Fähranleger Jadrolinija entfernt. Die Übergabe verlief ruhig und unkompliziert. 

Unser Liegeplatz lag direkt neben einem kleinen Strand mit glasklarem Wasser, sodass die Kinder gleich wieder baden gingen. Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant Pasarella, das nur wenige Minuten entfernt lag. Dort wurden wir freundlich empfangen, das Essen war sehr gut und das Personal ausgesprochen kinderlieb. Für den ersten Abend fühlten wir uns rundum angekommen und freuten uns auf die bevorstehenden Tage auf dem Wasser.

14. September – Erster Schlag nach Lučice

Am Sonntagmorgen frühstückten wir gemütlich an Bord und erklärten den Kindern die wichtigsten Regeln und Bereiche des Bootes. Danach bereiteten wir alles für den ersten Schlag vor. Gegen 09:30 Uhr legten wir ab und machten uns auf den Weg Richtung Brač, mit Kurs auf Milna . Das Wetter war sonnig, das Meer ruhig und der Wind nur schwach, sodass wir den größten Teil der Strecke unter Motor fuhren.

Nach etwa anderthalb Stunden erreichten wir die Bucht Lučice, südlich von Milna. Sie ist für mich eine der schönsten Buchten in Kroatien und ist besonders bei Familien beliebt. Bereits beim Einlaufen kam ein Mitarbeiter mit dem Schlauchboot herangefahren und half beim Festmachen an einer der ausgelegten Bojen. Der Service war freundlich und unkompliziert. Da wir sehr früh in die Bucht einliefen, war eine Reservierung nicht notwendig. Ansonsten würde ich empfehlen, eine Boje vorab telefonisch zu reservieren. Wären wir eine Stunde später vor Ort gewesen, hätten wir vermutlich keinen Platz mehr bekommen.

In der Bucht gibt es zwei Restaurants, die jeweils ein eigenes Bojenfeld betreuen. Je nachdem, wo man anlegt, wird man üblicherweise von dem Restaurant erwartet, das die jeweilige Boje betreibt. Wir lagen im rechten Bereich der Bucht, wodurch wir vom Restaurant Lučice – Šime erwartet wurden. Das Essen war in Ordnung und der Service herzlich. Generell würde ich empfehlen, den linken Teil der Bucht anzusteuern. Die Konoba Familja empfinde ich als wertiger. Die Boje kostete 50 Euro pro Nacht, was in Anbetracht der Lage und des Komforts in Ordnung war.

Der Nachmittag verging mit Baden, Stand-up-Paddling und Spielen im Wasser. Für die Kinder war es ein Paradies, ruhig gelegen, ohne Wellenschlag und mit viel Platz rund um das Boot. Am Abend ließen wir uns im Restaurant ein großes Fischgericht servieren und genossen den ersten Sonnenuntergang auf dem Wasser. Es war ein rundum gelungener Start in die Woche.

15. September – Ruhe und Familienzeit in der Uvala Blaca

Am Montag verließen wir am späten Vormittag die Boje. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir östlich entlang der Küste weiter. Der Wind blieb schwach, das Meer spiegelglatt, und so liefen wir mit ruhiger Fahrt in Richtung Uvala Blaca.

Nach rund anderthalb bis zwei Stunden erreichten wir die Uvala Blaca, die uns sofort gefiel. Sie liegt abgeschieden, ist tief eingeschnitten und bietet einen guten Ankergrund. Wir ankerten frei und sicherten das Boot zusätzlich mit einer Landleine zum Ufer. Infrastruktur gibt es dort keine, dafür aber absolute Ruhe.

Für die Kinder war der Tag perfekt. Sie sammelten Steine, bemalten diese am Strand und spielten zwischen den Felsen. Unsere Tochter hatte sogar einen kleinen Verkaufsstand mit bemalten Steinen aufgebaut, den vorbeikommende Ausflugsboote bestaunten. Erfolgreich war das Geschäft zwar nicht, aber der Spaß stand im Vordergrund.

Am Nachmittag kochten wir an Bord, genossen den Sonnenuntergang und die Stille dieser schönen Bucht. Es war einer dieser Tage, an denen man das Gefühl hat, dass die Zeit langsamer vergeht.

16. September – Stadtbummel und Genuss in Stari Grad

Am Dienstag stand ein kurzer Schlag nach Stari Grad auf dem Programm. Nach einem ruhigen Morgen in der Bucht starteten wir gegen späten Vormittag und erreichten nach etwa zwei Stunden den Stadthafen von Stari Grad. Der Wind war weiterhin schwach, sodass wir gemütlich unter Motor fuhren. Der südliche Teil der Marina ist „Kurzanlegern“ vorbehalten, die lediglich etwas einkaufen oder Wasser auftanken möchten.

Im Hafen halfen uns zwei Marineros beim Anlegen an der nördlichen Pier. Der Platz war gut geschützt, die Ausstattung modern und gepflegt. Strom und Wasser standen direkt am Steg zur Verfügung. Für den Liegeplatz zahlten wir 140 Euro, was für einen Katamaran in dieser Größe mittlerweile ein üblicher Preis in Kroatien ist.

Die Lage des Hafens ist ideal. Nur wenige Schritte entfernt befinden sich ein kleiner Strand, ein kleiner Markt mit frischem Fisch, Obst und Gemüse sowie Spielplätze für Kinder. Am Nachmittag schlenderten wir durch die engen Gassen der Altstadt, bummelten entlang der Promenade und gönnten uns ein Eis.

Am Abend folgte eines der Highlights der Woche: ein Abendessen in der Konoba Pharia, etwas abseits im Ortskern gelegen. Das Restaurant ist uns bereits von früheren Törns bekannt und gilt für uns als das beste in ganz Kroatien. Das Essen war hervorragend, der Service rundum herzlich und extrem aufmerksam. Der geschützte Innenhof ist zudem ideal für Familien. Zufrieden und satt kehrten wir zum Boot zurück, während über der Stadt langsam die Lichter angingen.

Ein Tipp für alle, die nicht in die Marina fahren möchten: Buchen Sie sich ein Taxiboot, das Sie direkt von der Yacht in einer der nahegelegenen Ankerbuchten abholt und nach Stari Grad bringt (+385 95 7335 538). 

17. September – Baden und Entspannen in der Taršče Bay

Nach einem kurzen Frühstück machten wir das Boot klar und liefen gegen Mittag aus. Wir verließen Stari Grad und fuhren weiter Richtung Westen. Das Ziel war die Taršče Bay, eine Empfehlung von befreundeten Skippern. 

Die Strecke war mit rund zwei Stunden angenehm kurz. Unterwegs blieb das Wetter ruhig, bei blauem Himmel und kaum Wind. Schon am frühen Nachmittag war die Bucht gut besucht, aber mit etwas Geduld fanden wir einen geschützten Bereich, in dem der Katamaran sicher lag. Wir ankerten frei und sicherten uns zusätzlich mit einer Heckleine zum Ufer. 

Am Abend kochten wir gemeinsam. Auf den Tisch kamen frischer Mangold, Kartoffeln und Cevapcici, die wir zuvor in Stari Grad eingekauft hatten. Danach verwandelte sich das Vorschiff in eine kleine Kinderdisco mit Musik und einer bunten Lichterkugel. Es war einer dieser Abende, an denen alle zufrieden und müde ins Bett fielen.

18. September – Segeln und Einkehren in der Konoba Mareta

Am Donnerstag setzten wir unseren Törn fort und nahmen Kurs auf die Küste südlich von Vira. Unser Ziel war die kleine Bucht bei der Konoba Mareta, ein Ort, den wir schon länger besuchen wollten. Gegen Mittag frischte der Wind auf, und zum ersten Mal in dieser Woche konnten wir richtig segeln. Mit rund 20 Knoten Wind fuhren wir unter vollen Segeln und genossen das Gefühl, dass das Boot endlich Fahrt aufnahm. Für die Kinder war es spannend zu sehen, wie der Katamaran sich bei Wind verhielt, und auch wir freuten uns über den ersten echten Segeltag.

Die Konoba Mareta liegt abgeschieden in einer stillen Bucht, umgeben von Felsen und Pinien. Mit dem Auto ist sie nicht erreichbar, das Personal kommt jeden Tag per Boot. Schon beim Einlaufen kam uns jemand mit dem Schlauchboot entgegen und half beim Festmachen an einer der Moorings. Der Service war freundlich und unkompliziert, und die Nähe zum Restaurant machte den Aufenthalt besonders angenehm. Vor Ort gibt es vermutlich acht Liegeplätze.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Baden, Spielen und Erholen. Die Kinder sprangen vom Boot ins Wasser, paddelten mit dem Stand-up-Board umher und verbrachten den halben Nachmittag im Wasser. An Land hatten wir eine kleine Schatzsuche vorbereitet, bei der sie mit großer Begeisterung Hinweise sammelten und Muscheln, Steine und kleine Figuren fanden.

Vor dem Essen fuhren wir noch kurz mit dem Beiboot zur kleinen Cocktailbar Calma Beach auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht und ließen den Tag bei einem Drink im Sonnenuntergang ausklingen. Die Bucht war ruhig, nur wenige Boote lagen dort, und die Stimmung war sehr friedlich.

Am Abend kehrten wir dann in die Konoba ein. Das Menü war übersichtlich, frisch und authentisch. Gekocht bzw. gegrillt wurde, was gerade verfügbar war. Zwischen den Tischen lief ein zutraulicher Hirsch umher, was besonders die Kinder begeisterte.

Tipp: Reservieren Sie direkt bei Marco in der Konoba Mareta: +385 91 796 8396

19. September – Rückfahrt nach Šolta und letzter Abend an Bord

Am Freitagmorgen frühstückten wir noch einmal in der ruhigen Bucht, bevor wir die Leinen loswarfen und Kurs zurück nach Šolta nahmen. Der Himmel war leicht bewölkt, das Meer ruhig. Zunächst herrschte kaum Wind, doch im Laufe des Vormittags frischte es etwas auf, sodass wir ein Stück segeln konnten. Es war ein schönes Gefühl, die Segel noch einmal zu setzen und den Katamaran sanft durch die Wellen gleiten zu lassen.

Unterwegs herrschte eine entspannte Stimmung an Bord. Die Kinder spielten auf dem Trampolin, und wir genossen den letzten Tag auf dem Wasser.

Gegen Nachmittag liefen wir wieder in die Marina ein, wo alles seinen gewohnten Lauf nahm. Während zwei Erwachsene mit den Kindern zum Strand gingen, übernahm ich zusammen mit dem übriggebliebenen Crewmitglied das Tanken. Die Tankstelle lag direkt neben dem Hafen, und obwohl es anfangs nach längerer Wartezeit aussah, war alles nach rund zwanzig Minuten erledigt.

Anschließend machten wir das Boot fest, räumten die letzten Sachen zusammen und genossen den letzten Abend in ruhiger Stimmung im Restaurant Pasarella. Für uns war es ein schöner Abschluss des Segelns, bevor am nächsten Tag die Rückreise anstand.

20. September – Abreise und Heimweg

Am Samstagmorgen packten wir in aller Ruhe unsere Taschen und frühstückten ein letztes Mal an Bord. Während die Kinder noch auf dem Steg spielten, verabschiedeten wir uns von der Crew und vom Katamaran, der uns eine Woche lang ein schwimmendes Zuhause gewesen war.

Kurz darauf fuhren wir zum Fähranleger, um mit der Vormittagsfähre um 10:30 Uhr zurück nach Split überzusetzen. Die Überfahrt verlief ruhig und bot noch einmal einen schönen Blick auf die Insel Šolta, die langsam hinter uns im Dunst verschwand. In Split angekommen, traten wir die Rückfahrt mit dem Auto an. Unterwegs legten wir mehrere Pausen ein, um die lange Strecke entspannt zu meistern. Am Abend erreichten wir unser Zuhause, müde, aber zufrieden nach einer schönen Woche auf dem Wasser.

Fazit

Der Törn ab Šolta und rund um Hvar war für uns als Familie genau das Richtige. Die kurzen Etappen, die geschützten Buchten und das stabile Wetter machten die Woche ideal für einen Törn mit kleinen Kindern. Besonders schön war die Mischung aus ruhigen Ankerplätzen, kleinen Restaurants direkt am Wasser und genügend Zeit zum Baden und Spielen.

Auch wenn der Wind meist schwach war, stand die gemeinsame Zeit im Vordergrund. Die Kinder fühlten sich an Bord schnell wohl, und wir konnten den Alltag weit hinter uns lassen. Die Lagoon 40 erwies sich dabei als perfekte Wahl für diesen Revierabschnitt – komfortabel, sicher und mit viel Platz für alle.

Am Ende blieb der Eindruck einer rundum gelungenen Woche, die Lust auf mehr gemacht hat. Für Familien, die das erste Mal mit Kindern unterwegs sind, ist dieses Revier uneingeschränkt zu empfehlen.

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