Mit Marc Offenbacher zu den Inseln bei Athen

Marc Offenbachers Leidenschaften sind das Fotografieren, Actionsport und Abenteuer erleben. Auf seinen Reisen verschlägt es ihn dafür vor allem an ungewöhnliche Orte wie auf den Mont Blanc oder mit einem Paragleiter nahe an einen ausbrechenden Vulkan in Guatemala. Doch auch ein Abenteurer muss mal etwas ausspannen. Und so begab er sich mit seiner Crew und 1a Yachtcharter auf einen Törn nach Griechenland. Über ihre Route und was er empfehlen kann, berichtet er im Folgenden:

Unsere Route für eine Woche vom 11.9.-18.9.21 war:

Saronischer und Argolischer Golf: Lavrion – Poros – Hydra – Spetses – Porto Heli – Dokos – Poros – Lavrion

Um mit sechs Freunden mal wieder zusammen Urlaub zu machen, entschlossen wir uns für einen einwöchigen Yachttörn in Griechenland. Wir kommen aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und haben daher als Treffpunkt Athen gewählt. Da einige schonmal in den Kykladen um Mykonos und Santorin segeln waren und alle eher entspanntere Bedingungen suchten, wählten wir für diesen Törn die westliche Richtung, den Saronischen und Argolischen Golf, als Revier aus. Außerdem war ich der einzige Skipper in der Crew, einige kannten sich schon aus, da sie bereits mit ihren Eltern gesegelt sind oder beim letzten Mal dabei waren, aber einen Segelschein hatte keiner der anderen, daher war das Revier auch für mich entspannter. Wir haben vorher in der Gruppe grob auf GoogleMaps geplant, wo wir hin möchten. Letztendlich haben wir dann beim Frühstück die Tagesziele beschlossen, je nachdem worauf wir Lust hatten.

Die Crew auf der Oceanis 51.1. ©Marc Offenbacher

Treffpunkt Athen

Wir haben uns donnerstags in Athen getroffen und sind in einem Airbnb mit Blick auf die Akropolis in den Urlaub gestartet. In der Hauptstadt haben wir uns natürlich in das Nachtleben gestürzt. Wir haben im Restaurant Thea Terrace auf dem Dach des Central Hotels gegessen. Das Restaurant ist für alle zugänglich, nicht nur für Hotelgäste. Von dort hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und die Akropolis, vor allem bei und nach Sonnenuntergang eine tolle Kulisse. Danach haben wir im Viertel Gazi einige Bars besucht, wie zum Beispiel das six d.o.g.s, das etwas verborgen in einem Hinterhof liegt. Am nächsten Tag stand dann Kultur auf dem Programm mit dem Besuch der Akropolis und dem Lykabettus, dem Hausberg Athens.

Am Samstag fuhren wir zum Check-In nach Lavrion. Mit dem Ablegen mussten wir uns aber noch gedulden, denn die Yacht war erst später zur Übergabe fertig und so verbrachten wir noch eine Nacht in der Marina. Die Marina selbst hat eine sehr gute Ausstattung. Es gibt in einem Gebäude Duschen sowie einen Waschraum mit Waschmaschinen. Im Hauptgebäude befinden sich ein Restaurant und ein kleinerer Supermarkt. Für unseren ersten großen Einkauf haben wir jedoch den großen Supermarkt in Lavrion angesteuert. Als Yacht haben wir eine Monohull Oceanis 51.1, Baujahr 2020, gewählt, die für uns sieben groß und geräumig war, da sie für 10 Leute, maximal 12 mit Bett im Salon gedacht ist.

Von Lavrion durch den Saronischen Golf nach Poros

Am Sonntag ging es dann bei 3 Beaufort, wenig Welle und blauem Himmel los. Überhaupt hatten wir während des gesamten Törns angenehme Winde zwischen 4 bis 5 Beaufort und 11,2 Knoten waren die Spitze. Zuerst steuerten wir Poros an, eine Insel im Südwesten des Saronischen Golfs. Sie besteht aus einem größeren und einem kleineren Teil. Die Stadt liegt auf der kleineren Insel, gegenüber der Hafenstadt Galata und ist durch eine schmale Meerenge vom Peloponnes getrennt. Die Stadt ist sehr schön mit ihren farbenfrohen alten Häusern und dem kleinen Uhrenturm auf dem Hügel. Auf dem Rückweg hatten wir dort sogar noch einen besseren Liegeplatz als auf der Hinfahrt, direkt vor dem schönen Marktplatz. Auch in Poros gibt es ein reges Nachtleben, da es auch bei Athenern als Ausflugziel beliebt und mit der Fähre leicht erreichbar ist. Die Bars haben sogar unter der Woche bis morgens geöffnet. Empfehlen können wir hier die Malibu Bar, die zwar im Internet nicht so gut bewertet ist, aber wer auch tanzen möchte, ist hier richtig.

Tauch- und Schnorchelfans können westlich von Poros, in der Bucht an der Festlandküste, ein Schiffswrack erkunden, das ungefähr 40 Metern lang ist und halb aus dem Wasser schaut. Wer hineintauchen möchte, sollte Neopren und Handschuhe tragen wegen des Rosts. Man sollte dort beim Heranfahren vorsichtig sein, da es in der Bucht sehr flach wird (1 bis 4 m Tiefe), und nicht zu nah an das Schiff ranfahren, sonst steckt man fest. Am besten den Anker in Entfernung werfen und mit dem Dingy oder SUP hinfahren. 

Poros auf der kleinen Insel gegenüber vom Peloponnes. ©AdobeStock

Um den Peloponnes nach Hydra

Am Montag ging es weiter Richtung Westen zur Insel Hydra mit der gleichnamigen Stadt. Auch hier ist es ruhiger, die Stadt, wie Poros hauptsächlich Altstadt, teilweise mit Villen aus dem 18. Jahrhundert, ist auch megaschön. Der Stadthafen allerdings war etwas stressig, da man schon sehr früh, am besten vormittags, da sein musste, um einen Platz zu bekommen. Daher entschlossen wir uns, in der Bucht nebenan östlich bei Mandraki Beach zu ankern. Die Insel ist weniger grün als Poros und hauptsächlich felsig. Als wir abends wiederkamen von unserem Landgang, drückten Wind und Wellen in die Bucht und wir drifteten immer leicht Richtung Felsen, sodass wir zur Vorsicht eine Nachtwache abstellten, weil wir nicht noch in die nächste Bucht fahren wollten.

Die autofreie Insel Hydra. ©AdobeStock

Von Hydra nach Spetses

Nach den Stadtbesuchen hatten wir am Dienstag alle Lust auf sportliche Aktivitäten. Rund um die Insel Spetses liegen Buchten mit klarem Wasser und Kieselstränden. Da haben wir unsere Wasserspielsachen rausgeholt – SUPs, Floaties, Schnorchelausrüstung – und haben anschließend mit ein paar Drinks die Ruhe in der Bucht genossen.
Zum Schnorcheln und Tauchen gibt es auch hier auf der Insel wieder eine Besonderheit: Bekiri´s Cave. Die Höhle befindet sich im Westen der Insel. Sie war die einzige Höhle auf unserer Route und liegt nicht komplett im Wasser. Man kann dort hineinschwimmen; ein halber, manchmal eineinhalb Meter bis zur Decke liegen oberhalb der Wasserfläche. Sie ist aber ziemlich dunkel, sodass man Taschenlampen dabei haben sollte. Innen sieht man kleine Fischschwärme und es gibt noch eine weitere Höhle im Anschluss, die zerklüfteter ist.

Die Altstadt von Spetses und der Hafen. ©AdobeStock

Ein kurzer Schlag zum Festland nach Porto Heli

Den darauffolgenden Tag sind wir nicht viel weiter gefahren, denn nahe Spetses liegt die Stadt Porto Heli auf dem Peloponnes in einer größeren Bucht. Bei der Hafeneinfahrt gibt es auch schöne kleine Buchten und die Marina liegt gut geschützt und bietet alles Wichtige: Wasser, Strom, Reparaturhilfe und in der Nähe sind Restaurants und Supermärkte. Am besten sollte man in der Marina vorher reservieren. Zusätzlich zur Marina gibt es noch den Stadthafen sowie genügend Ankerplätze in der Bucht. Im Stadthafen haben wir neben einer schwarzen Riesenyacht gelegen mit dem Bootsnamen 007, was tatsächlich ein wenig wie in einem James-Bond-Film war. Die Stadt Porto Heli selbst fanden wir nach den beiden tollen historischen Städten nicht so schön, aber zumindest war es ruhig.

Buchten vor der Stadt Porto Heli. ©AdobeStock

Über die Inseln Dokos und Poros zurück nach Lavrion

Donnerstag machten wir uns dann an die Rückfahrt und segelten zur Insel Dokos, nordwestlich von Hydra. Die Insel ist 14 km² groß und hat kaum Einwohner. Man trifft hauptsächlich Segler, die in den Buchten vor Anker liegen. Die Insel ist beliebt für Badeausflüge, Wanderungen und Camping. Da wir es zeitlich nicht mehr bei Tageslicht geschafft haben, haben wir kurzerhand eine Nachtwanderung gemacht. Mit Stirnlampen und nahe am Vollmond war das auch kein Problem. Wir sind auf den nächsten höheren Hügel gewandert, sodass wir einen guten Blick über die ganze Bucht sowie die nächstgelegenen Inseln hatten. Dokos selbst ist steinig und hügelig, wenn man an den Felsen Schnorcheln geht, sieht man hier auch relativ viele Seeigel. 

Leider geht eine Woche schnell rum und so machten wir uns über Poros wieder auf den Rückweg Richtung Lavrion, wo wir am Samstag die Yacht wieder übergeben haben. Eine Nacht sind wir dann noch in Athen geblieben, waren noch einmal im six d.o.g.s, wo es uns sehr gut gefallen hatte und die neben Getränken auch Speisen anbieten, und haben den Törn mit einer Geburtstagsfeier für unser Crewmitglied Jan ausklingen lassen.

Mehr über Marc Offenbacher und seine Reisen erfahren Sie auf:

Webseite: https://www.marcoffenbacher.com/
Instagram: https://www.instagram.com/marc_offenbacher/
Facebook: https://www.facebook.com/marcoffenbacherphoto/

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