Segeln mit Kindern – ein Chartertörn als Familie

Auch für Familien ist ein Segeltörn eine besondere Möglichkeit, ihren Urlaub zu gestalten. Wichtig ist, auch die Bedürfnisse der Kinder als Teil der Crew in der Planung, bei der Sicherheit und während des Törns zu berücksichtigen. Auch eine Fahrt mit Baby ist so möglich.

Revierfindung und Planung

Wer mit Kind segelt, sollte seinen Törn auch auf das Kind einstellen und jedes Kind ist unterschiedlich, daher gibt es kein Patentrezept. Statt sportlichem Segeln stehen auf jeden Fall Erholung und Erleben im Vordergrund sowie die Zeit als Familie.

Kurze Distanzen und Landgänge bringen Abwechslung und Bewegung für Kinder. Babys, die noch nicht laufen können, haben dagegen einen kleineren Bewegungsradius und -drang, wo dies noch nicht eine vergleichbare Rolle spielt. Dennoch muss Strecke machen nicht im Vordergrund stehen, Ziele des Törns sollten den Fähigkeiten und den Bedürfnissen der Crew entsprechen und das Kind ist ein Teil der Crew. Planen Sie daher mehr Bade- und Freizeitstopps ein.

Wie viel Erfahrung Sie bereits mit Ihrer Familie beim Segeln haben, sollte auch bei der Revierwahl eine Rolle spielen. Reviere mit entspannten Bedingungen und einer guten Infrastruktur mit kurzen Distanzen sind zum Beispiel Norddalmatien und Mitteldalmatien, das Ionische Meer und die Dänische Südsee. Sie können auch für die ersten Tage einen Skipper mitbuchen oder auch für den gesamten Törn. Sie können den ersten Törn mit Familie auch kürzer als sonst halten, um erst einmal ein Gefühl zu entwickeln.

Auch für Kinder ist ein Segeltörn ein besonderes Urlaubserlebnis. Mit den zwei wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen bleibt es auch für Sie entspannt. ©Tropical Studio/AdobeStock

Ausrüstung für einen Törn mit Kind

Sicherheit

Unverzichtbar ist zum einen die passende Rettungsweste für das Kind. Vor allem wenn es noch nicht oder noch nicht sicher schwimmen kann, ist es ratsam, an Deck die Rettungsweste zu tragen. Diese können Sie über uns vom Vercharterer dazubekommen. Für die passende Größe benötigen wir beim Buchen die Größe sowie das Gewicht des Kindes.

Auch eine höhere Seereling mit Relingnetz rund ums Boot ist praktisch. Wenn Kinder anfangen, sich zu bewegen, schließt es die Lücken der Reling und bietet einen weiteren Schutz. Das Netz kann ebenfalls mit den Extras dazugebucht werden. Ja nach Yacht gibt es das Angebot der Vormontage oder mit Selbstmontage.

Eine Sorgleine, auch Lifeline genannt, kann, wenn man etwa woanders auf dem Schiff arbeitet oder die See bewegter ist, eingesetzt werden und lässt dem Kind trotzdem Bewegungsspielraum. Ein Lifebelt in Form eines Hosenträgergurtes kann auch eine Abwechslung zur Rettungsweste bieten. Auch das können wir für Sie bei Bedarf bei den Stützpunkten anfragen.

Weiterer möglicher Bedarf

Für Babys können faltbare Krippen mit Netz für den Mittagsschlaf, Nester oder Sitze mit Gurt an Bord praktisch sein.

Besonders in sehr warmen Revieren sollten genügend Getränke an Bord vorhanden sein. Als Schutz vor der Sonne können Kopfbedeckung und lockere Kleidung, Sonnencreme und -brille dienen. Ein Sonnensegel kann an Deck Schatten spenden. Da Feuchtigkeit im Wind zu Kälte führen kann, ist auch genügend Wechselkleidung praktisch.

Je nach Interessen und Alter bringen etwa Beschäftigungen wie Kartenspiele und Lieblingsspielzeuge Abwechslung in den Bordalltag. Vor allem, wenn das Wetter mal nicht mitspielen sollte. Auch ein Fernglas sorgt für Beschäftigung.

Für größere Kinder und für Jugendliche können auch Stand-up-Paddleboards interessant sein. Familien können sie für Pausen beim Schwimmen nutzen oder in kurzer Distanz zum Land paddeln. Einige Vercharterer bieten auch Kajaks als Extras an.

Für größere Kinder und Jugendliche kann auch ein SUP als Extra attraktiv sein. ©Soloviova Liudmyla/AdobeStock

Alltag an Bord

Wie ein Familienalltag an Bord aussehen kann, zeigen auch verschiedene Familien auf Youtube, die sich auf das Abenteuer eingelassen, länger auf einem Boot zu leben. In unserer kleinen Reihe „Familien segeln um die Welt“ stellen wir immer wieder eine Familie vor, die einen Einblick in ihren Alltag mit Kindern an Bord gibt. Zum Start ein australisches Paar, das auf ihrer Langfahrt Eltern von zwei kleinen Seebären geworden ist. 

Aktivitäten

Auf einem Segeltörn gibt es vielfältige Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Ob Schwimmen, Tauchen oder Schnorcheln, Stand-up-Paddeling, vom Boot ins Wasser springen – vieles ist aktiv und die Umgebung ändert sich immer und bietet neue Eindrücke.

Abwechslung schaffen Landgänge, auf denen Städte- und Dörferbummeln, Strände, Naturausflüge und Sehenswürdigkeiten jedem Ziele bieten. Im Schatten unter dem Sonnensegel können Kinder an Deck entspannen und dabei sein oder unter Deck in Ruhe in der Kabine.

Nicht jeder findet das Segeln spannend und liest vielleicht lieber, hört Hörspiele oder schaut eine DVD an. Da Sie sich gemeinsam aber fast jeden Tag in einer anderen Umgebung befinden, bleibt es nie langweilig. Planen Sie im Zweifelsfall mehr Stopps ein.

Der Raum ist begrenzt und die Familie verbringt viel Zeit miteinander. Nutzen Sie sie. Gerade kleinere Kinder können so an vielem teilhaben beziehungsweise können sie so auch gut im Auge gehalten werden. Sie können gemeinsam den Tagesablauf planen. Wenn es für den einen oder die andere zu viel Zeit zusammen ist, ist eine Yacht trotzdem groß genug, um am anderen Ende oder unter Deck mal Pause von seinen Crewmitgliedern zu nehmen.

Einbindung an Bord
Auch für Kinder und Jugendliche finden sich interessante Aufgaben an Bord. Je nach Alter kann Ihr Kind nach kreuzenden Schiffen Ausschau halten oder am Steuer stehen, den GPS-Plotter im Auge behalten, auch mit dem Dhingy fahren ist beliebt. Ein Fernglas kann den Entdeckerdrang entfachen. Zu den Mahlzeiten kann gemeinsam gekocht werden.

Planen Sie mehr Stopps ein für Aktivitäten mit Ihren Kindern. Baden ist immer beliebt. ©Vladislav Gajic/AdobeStock

Das passende Boot

Katamarane bringen viele Vorteile für einen Familienurlaub. Sie verfügen über ein großes Platzangebot, mehr Stauraum und einen Salon mit Ausblick, in den man sich bei Wind, Sonne und Regen zurückziehen kann. Durch eine geringere Krängung bietet er Stabilität und liegt ruhiger im Wasser. Zwei Kleinfamilien können durch das Platzangebot auch zusammen Urlaub machen. Aber auch Monohulls sind natürlich bei Familientörns beliebt, je nach Vorlieben. 

Katamaransuche im Mittelmeer

 

Schnupperwochenenden und Kurse für Familien

Auch wer das Ganze für ein Wochenende unter Anleitung ausprobieren möchte, findet zum Beispiel beim Deutschen Hochseesportverband Schnupperwochenenden und Kurse für Familien, etwa in Glücksburg oder auf dem Chiemsee.

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